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Das neue Album 2022

Willkommen

im

Irrenhaus

FRANZ KARAFKA besingen auf dem neuen Album die Gegenwart “Man sucht für eine Band nicht die besten Instrumentalisten, man sucht Instrumentalisten, die zusammenpassen und etwas Einzigartiges bilden“, resümierte einst Rockmusikant Bruce Springsteen in seiner Autobiographie “Born to Run“. Diese Erkenntnis ist unwiderlegbar und erklärt offenkundig das Zusammenfinden vieler bedeutender, großartiger Bands und ihrer charakteristischen Musikstile.

Nun, nach zwei abwechslungsreichen, extravaganten Studio-Alben der Rockband FRANZ KARAFKA, lassen sich die vier Instrumentalisten und Musiker aus Nordhausen mit ihrem neuen - und dritten - Album entspannt in dieses Fach einordnen: Einmaliges Klangbild.

 

Und das liefern sie auf ihrem aktuellen Album “Willkommen im Irrenhaus“ mit einer hörenswerten 18-Titel-Parade eindrucksvoll ab. Nach einem mehrsekundigen Opener, der launig auf den ersten Song einstimmt, folgt - thematisch anknüpfend - der erste Kracher: “Frauen“. Mit diesem tanzwütigen Stück definieren die Karafka’s ihren ganz individuellen Spielwitz aus Thüringens Funk und Nordhausens Gloria: ein stilsicheres Potpourri aus Level 42 und George Clinton, worauf im Zwischenteil dann überraschende Anspielungen auf Queen’s “Bohemian Rhapsody“ auftauchen. Wer mittels der hartnäckigen Basslinie ins Schwitzen kommt, findet schnell wieder Ruhe, sobald die ersten Töne des Songs “Der letzte Joint“ erklingen. Das epische Werk hat es aus dem ersten Album in einer grandiosen Neubearbeitung auf das aktuelle Album geschafft. Zu recht und Gott sei dank. Schnappatmung und Taschentücher sind während des Hörens garantiert. Für den großen Moment sorgt der hervorragende Gastsänger DIRK ZÖLLNER, der diesem Song sowohl mit seiner klugen Dichtkunst als auch mit seinem musischen Charisma, zusammen mit Karafka-Sänger TONI DROBNER, eine erhebende Existenz verschafft.

Das Ganze wiederholen Zöllner und Drobner Minuten später mit dem Titel “Der Hund von nebenan“. Diese Ballade mit gesellschaftskritischem Tiefgang hat es wirklich in sich. Angenehm, dass zwischen jenen intensiven Werken lebensfreudiges und bekömmlicheres Material angeboten wird: die Schritttempo-Disco-Boogie-Ska-Nummer “Wenn ich liegen bleibe“, die rockige Uptempo-Nummer “Auf die Gesundheit“ und der stimmungsvolle, folkloristische, poppige Rock-Song “Liebling, ich hab dir das Bier aufgemacht“. Ergänzend dazu der Stampf-Maschinen-BeatSong “Na wer denn wohl...“, der mit seiner Gassenhauer-SynthesizerMelodie und elektronischer Gitarrenriffs so herrlich an Jeff Lynne’s Electric Light Orchestra erinnert.

Weitere fabrikfrische und interessante Produktionen des Longplayers wurden mit anderen ausgewählten und aufgearbeiteten Songs (unter anderem “Mein Sohn“ und “Der graue Star“), aus den zwei - zuvor veröffentlichten - Alben gespickt, die sich mit ihren Geschichten, abgestimmt auf das aktuelle Material, gut in das gegenwärtige Album einfügen.

Auf dem neuem Werk spielen FRANZ KARAFKA ihre umfangreiche, musikalische Bandbreite aus. Singen über Liebenswertes, über Lebensfunken, die Verantwortung, das Sein und die Zuversicht. Texten über Alkohol, Verderben, Böswilliges, Diffamierung, Achtlosigkeit, Abgestumpftheit und Gespenster der Gegenwart: “Willkommen im Irrenhaus“.

Nach abwechslungsreichen Songs verschiedener Genres mit den KarafkaBandmitgliedern JENS WACKERHAGEN und ANTHONY NEBE, Frontmann TONI DROBNER, weiterer Gast-Instrumentalisten und bereichender Chorgesänge, sowie der Produktionssignatur des Bandchefs STEFFEN ZICKENROTT, verabschiedet sich der Longplayer wehmütig mit dem namensgebenden Titelsong, dem konzepttreu noch eine vergnügliche, musikalische Poente folgt.

Funfact: Mit einer 69-Minuten-Gesamtspielzeit weist das Album Überlänge auf und praktiziert somit das Konzept der Nachhaltigkeit, denn die Spiellänge einer standardisierten 74-Minuten Audio-CD wird nahezu effizient ausgenutzt. Viele Album-CDs kommen mit einer weit geringeren Spiellänge von maximal vierzig Minuten aus den Presswerken. Für Fans und Konsumierende der Band ein willkommener Mehrwert mit ausgiebigem Ohren-Material. (Quelle und Text: audioway MUSIC & MEDIA)

Das zweite Album 2020

Katarakt

Vom Katarakt zu Karafka

 

Männer öffneten in 30 Jahren unglaublich viele Dosen Bier. Zögerlich anfänglich, schließlich immer öfter auch welche mit Ravioli und Sonnenmais. Die Sonne aber kam und ging.

Niemand flog zum Mond in der ganzen Zeit. Mondlose Nächte blieben grau. Ergraut sind unzählige Schläfenlocken, andere konnten gar nicht wachsen. Katarakte aber erblühten und vergingen im operativen Geschäft. Das Geschäft des Musikhörens würde sich bessern, dachten alle. In den Charts hielt sich 10 Wochen ein kleines Krokodil auf Platz 1!

Deutschlands Hauptstadt begann weiter mit einem B. Vergaser verstopften, Konten verödeten, Hoffnungen zerstoben. Zum Karneval ziehen wir Masken auf, die Bayern werden wieder Deutscher Meister, im Kreml brennt noch Licht. Die Klappe ist zu, der Affe erkrankt. Und Krause? Kommt betrunken nach Hause.

 

In 30 Jahren kann so wenig passieren – und dann so ein Album hier.

Franz Karafka - Katarakt - Deutsche Mugge (deutsche-mugge.de)

Das Debut Album 2018

Der Graue Planet


Als erstes fallen viele Adaptionen auf bekannte Leute oder Musikstücke auf. Angefangen bei dem Bandnamen, der sicher nicht zufällig an Franz Kafka erinnert. Der Titel des Albums ist sicher nur rein zufällig eine Anlehnung an das fast gleichnamige Erfolgsalbum der Gruppe Karat. Beim Hören des ersten Songs dachte ich, dass es eine eher lustige Platte ohne tiefsinnigere Texte ist. Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Okay, der Starter "Armer Irrer" ist wirklich eher was zum Schmunzeln. "Schlag mich aus nicht aus" ist hingegen ein schönes Liebeslied. "Wenn ich liegen bleibe" erinnert an Tage, an denen man schon beim Aufwachen weiß, dass aus dem Tag einfach nix Gutes wird. "Es war nicht alles Mist" handelt vom Leben in der ehemaligen DDR. Hier können die Thüringer sicher auch die eine oder andere eigene Erfahrung einbringen. Am meisten überrascht hat mich allerdings "Mein Krampf", das auch erstmal locker und unbeschwert klingt. Doch geht es hier um die Hitler-Zeit. Die Jungs üben also durchaus auch gesellschaftliche Kritik.

Wenn man sich also die Zeit nimmt und den Texten wirklich lauscht, kann man hier und da also unvermutet doch mehr entdecken, als man zunächst glaubt. Vom Sound her ist es eine gute Mischung aus Rock, Pop und einer Prise Country.
(Antje Brandt, http://www.deutsche-mugge.de/)

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